Wachstum und Entstehung des Piaristenordens
Josef Calasanz´ Hingabe an die Erziehung der Kinder traf damals den Nerv der Zeit. Viele hilfsbereite Lehrer und Priester schlossen sich ihm an, und schon bald wurden in Rom über 1000 Kinder unterrichtet und betreut. Aus den Unterrichtenden entstand eine Lebensgemeinschaft für Regularkleriker unter Calasanz´s Führung: die „Paulinische Gemeinschaft der Armen von der Gottesmutter und der frommen Schulen“, die Piaristen, benannt nach Papst Paul V., der sie genehmigte. Aus dem lateinischen „Scholarum Piarum“ (fromme Schulen) entstand das Ordenskürzel SP, das die Patres hinter ihrem Namen tragen.
Institutionalisierung und Ausbreitung
1621 wurde die Kongregation zum Orden erhoben. Die Schule übersiedelte 1605 in den Palazzo Torres bei der Kirche San Pantaleo im Zentrum Roms, wo Calasanz ab 1609 mehrere Marienerscheinungen hatte. 1612 kaufte er den Palazzo, der zum Generalat des Ordens wurde. Josef leitete den Orden, verfasste Statuten, Konstitutionen und pädagogische Schriften und stellte die Gemeinschaft unter den besonderen Schutz der Mutter Gottes. Deshalb finden sich im Wappen des Ordens auch die griechischen Anfangs- und Endbuchstaben „M“ und „A“. Der Orden breitete sich rasch in Europa, Asien, Afrika und Amerika aus.

Die Calasanzfamilie – ein geistiges Erbe
Inspiriert vom Wirken und der Spiritualität Josef Calasanz entstanden später auch andere Orden und Gemeinschaften. 1949 formierte sich die „Calasanzfamilie“, zu der heute folgende Mitglieder gehören:
- Piaristen (Orden der Frommen Schulen)
- Kalasantiner (Kongregation für die christlichen Arbeiter vom Hl. Josef Calasanz)
- Marienschwestern (Piaristenschwestern)
- Schwestern der Göttlichen Hirtin (Calasanctian Sisters)
- Arme Töchter des Hl. Josef von Calasanz (Calasanzian Sisters)
- Gesellschaft Mariens (Provolo Institute)
- Institut der Christlichen Schulen in Vorselaar
- Kongregation der Schulen der Nächstenliebe (Cavanis-Institut)


